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Es gibt Menschen, die spielen gerne mal eine Runde im Online-Casino mobil und legen danach das Handy zur Seite. Und dann sind da noch diejenigen, die sich intensiver mit dem faszinierenden Thema Casino auseinandersetzen. Sie befassen sich mit Auszahlungsquoten, Zufallszahlengeneratoren und der Historie der einzelnen Glücksspiele. Und manch einer kommt dabei auf die Idee, sein eigenes Casino zu planen – zumindest theoretisch. Denn praktisch würde ein solches Vorhaben natürlich eine ganze Menge Geld kosten.
Eine gigantische Summe für ein Hotel mit Casino
Im Jahr 1989 ließ der US-amerikanische Unternehmer Steve Wynn das Hotel „The Mirage“ in Las Vegas errichten. Mit über 3.000 Zimmern war es zur damaligen Zeit das größte Hotel der Welt, seine Baukosten beliefen sich auf rund 630 Millionen Dollar. Zahlreiche Experten erklärten Wynn angesichts dieser Summe für verrückt. Ihrer Einschätzung nach war es unmöglich, Gewinn mit dem „Mirage“ zu machen. Schließlich musste es pro Tag mindestens eine Million Dollar einbringen, um die Zinsen auf das gigantische Baudarlehen zu tilgen. Wynn selbst rechnete jedoch damit, dass sich das Hotel-Casino-Ressort innerhalb von sieben Jahren refinanzieren würde. Nicht nur behielt er recht, seine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Denn es dauerte nur 18 Monate, bis Wynn mit dem „Mirage“ schwarze Zahlen schrieb. Zu verdanken hatte er dies nicht nur dem deutschen Magier-Duo Siegfried & Roy, das ab Februar 1990 regelmäßig in einem eigens dafür im Hotelkomplex errichteten Theater auftrat. Auch das Casino sorgte dafür, dass das „Mirage“ schnell riesige Gewinne abwarf.

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Alle Grenzen fallen
Der unvorstellbare Erfolg von Wynns Projekt führte zu einem Umdenken in der Immobilienbranche. Wurde zuvor beim Bau neuer Casinos noch verhältnismäßig vorsichtig mit dem Geld umgegangen, explodierten nun regelrecht die Kosten. Das „MGM Grand Hotel“ in Las Vegas war 1993 das erste, das die Schallmauer von einer Milliarde Dollar durchbrach. Das „Bellagio“, das ebenfalls von Steve Wynn gebaut wurde, kostete sogar 1,6 Milliarden Dollar. Dafür beherbergt es auch den legendären Bobby’s Room – einen Raum im Casino, in dem um wahrlich große Summen gepokert wird. Nur wer bereit ist, einen Buy-In von 20.000 Dollar zu leisten, darf am Pokertisch Platz nehmen. Nicht selten betragen die Einsätze mindestens 200.000 Dollar. Kein Wunder also, dass sich die Baukosten schnell wieder gerechnet haben.
Die teuersten Casinos der Welt
Auch das teuerste Bauvorhaben, das je in den Vereinigten Staaten realisiert wurde, war der Bau eines Hotels mit hauseigenem Casino. Das Ende 2009 eröffnete „CityCenter Las Vegas“ kostete 9,2 Milliarden Dollar, wobei ursprünglich von Baukosten in Höhe von vier Milliarden ausgegangen wurde. Außerhalb der USA ist das „Marina Bay Sands“ in Singapur das teuerste Gebäude, in dem sich ein Casino befindet. Es kostete etwa sechs Milliarden US-Dollar und wurde 2010 errichtet. Gefolgt wird es vom „Resorts World Sentosa“ in Singapur (Baukosten: knapp 5,4 Milliarden Dollar) und vom „Emirates Place“ in Abu Dhabi (Baukosten: rund 4,5 Milliarden Dollar). Die Errichtung eines wahrlich spektakulären Casinos kann sich also nur leisten, wer einen mindestens zehnstelligen Betrag auf dem Konto hat.
Wo das Casino stehen sollte
Sind die finanziellen Mittel vorhanden, sollte die Frage geklärt werden, wo das neue Casino stehen soll. Die offensichtliche Antwort: in Las Vegas, der legendären Spielerstadt der USA. Dort sind Grundstücke jedoch inzwischen knapp, und wenn doch eins frei ist, dann müssen potenzielle Interessenten sehr tief in die Tasche greifen. Im Jahr 2007 verkaufte der Unternehmer Phil Ruffin ein 14.500 Quadratmeter großes Grundstück am Las Vegas Strip für 1,24 Milliarden Dollar an eine israelische Firma. Diese hatte dann jedoch Schwierigkeiten, das geplante Hotel für acht Milliarden Dollar zu bauen. Heute steht das nicht fertiggestellte „Fontainebleau Resort Hotel“ auf dem Grundstück. Dies könnte also ein Zeichen dafür sein, dass der Markt der Mega-Hotels mit Casino so langsam übersättigt ist.
Vielleicht lieber ein Online-Casino
Gut, dass sich inzwischen die Online-Casinos etabliert und zu einer echten Alternative zu Spielbanken entwickelt haben. Zumindest erspart man sich die horrenden Kosten für das Errichten eines Gebäudes. Stattdessen muss man zunächst eine Software besorgen, die die Infrastruktur der Seite bereitstellt und zwischen 100.000 und 300.000 Dollar kostet. Dann kommen noch die Lizenzen für den legalen Betrieb der Seite, deren Wartung und die Betreuung der Kunden hinzu. Ein Online-Casino ist also auch alles andere als ein Selbstläufer.